Heute ist mir etwas aufgefallen. Vielleicht bin ich nicht die erste Person mit dieser Erkenntnis, für mich jedoch war sie völlig neu und irgendwie auch ein Zeichen:
Ich habe meine Ausbildung als Druckvorlagenherstellerin begonnen und als Mediengestalterin abgeschlossen. Berufsbezeichnungen unterliegen dem Wandel der Zeit und passen sich immer wieder an den Stand der Entwicklung an. So hieß auch mein Beruf irgendwann in der Vergangenheit mal „Schriftsetzer“. Da ich meine Ausbildung in einer Druckerei absolvierte, in der viele Mitarbeiter der alten Schule tätig waren, die tatsächlich noch den Bleisatz kannten, wurden mir viele Grundlagen aus dieser Zeit vermittelt, die typographisch betrachtet auch heute noch relevant sind. (Ich erwähne hier mal den Schusterjungen und das Hurenkind für diejenigen, die das googeln wollen.)
Heute Morgen, noch im Bademantel und mit der Party von Samstag in den Knochen – man feiert eben auch nicht mehr so wie mit 20 -, überlegte ich mal wieder, wie ich meine nächste Einsendeaufgabe für das Studium gestalten sollte und welche meiner bisherigen Texte ich vielleicht hier auf meiner Homepage veröffentlichen könnte. Und da kam mir in den Sinn, dass ich nach meiner ersten Ausbildung zur Schriftsetzerin nun meine zweite als Schriftstellerin mache.
Ist Stellen nun die Nächste Ebene zu Setzen? Und ist ein Schriftsetzer nicht eher ein Buchstabenleger? Ein Schriftsteller ein Mediengestalter? Und letztlich ist irgendwie doch auch ein Buchstabenleger?
Ich erging mich in Überlegungen zu den einzelnen Wortbedeutungen und stellte mir die Frage, ob sich mit diesem Studium ein Kreis schließt.
Eines ist jedenfalls klar:
Texte können für mich in zweierlei Hinsicht schön sein, nämlich inhaltlich und/oder optisch. Umso erfreulicher, wenn beides auf dasselbe Schriftstück zutrifft.
In diesem Sinne, habt einen schönen Tag.